Nalú
Hallo Ihr alle,
ich bin’s Bacau, ach ne, ich heiße ja jetzt Nalú (auf den neuen Namen hab ich ganz schnell gehört).
Mittlerweile bin ich seit vier Wochen in meinem Zuhause für immer und ich wollte Euch mal erzählen, wie es eigentlich dazu gekommen ist.
Also mein Frauchen arbeitet wegen dieser komischen Pandemie schon seit März zuhause und wird das wohl auch noch länger tun und selbst wenn das alles vorbei sein wird, muss sie nicht mehr jeden Tag den langen Weg ins Büro auf sich nehmen. Deswegen hat sie sich überlegt, dass jetzt der perfekte Zeitpunkt ist, um sich wieder ein Haustier – nämlich mich – anzuschaffen. Sie hat dann ganz lange in diesem Internet (was auch immer das ist) rumgeforscht, bis sie auf dogsouls gestoßen ist. Weil sie selber schon öfter in Rumänien war und genau weiß, wie es den Hunden da ergeht, war ihr klar, dass das die richtige Anlaufstelle ist.
Sie hat dann mit der Carmen von dogsouls gemailt (verstehe auch hier nicht was es ist) und einen Fragebogen ausgefüllt. Dann hatte sie noch Besuch von einer netten Dame, die überprüft hat, ob die Angaben stimmig sind und Frauchen überhaupt geeignet ist und man mich bedenkenlos bei ihr wohnen lassen kann. Aber da hatte überhaupt niemand Bedenken – Frauchen ist nämlich großartig!
Ich habe mich dann am 25. September 2020 mit ganz vielen anderen Vierbeinern auf den Weg in ein neues Leben gemacht.
Als ich in Köln angekommen bin war Frauchen schon da und hat ganz aufgeregt auf mich gewartet. Meine Patentante ist auch dabei gewesen, die hat uns dann nach Hause gefahren und ist gleich noch geblieben, um mich auch kennen zu lernen. Die ist genauso nett und lieb wie Frauchen und ich freue mich schon, wenn sie das nächste Mal kommt. Sie hat bestimmt ein Leckerchen für mich dabei. Aber ich schweife ab.
Seit dem 26. September wohne ich jetzt also in Emmerich, das ist ein Städtchen am Niederrhein in NRW. Ich habe mich gleich zuhause gefühlt. Es gab ein tolles Bett, das Futter war nur für mich alleine und Spielsachen waren auch da. Was will Hund mehr? Frauchen und meine Patentante haben mich dann gleich in so ein Geschirr gepackt und an einen langen Faden gelegt und sind mit mir rausgegangen. Beine vertreten tat nach der langen Reise echt gut. Alles war ganz aufregend und roch so gut. Aber irgendwas war dabei, was ich wohl nicht so toll fand. Seit meinem dritten Tag hier zuhause mag ich nicht mehr spazieren gehen. Frauchen gibt sich aber ganz viel Mühe mir die Unsicherheit zu nehmen. Wir machen so „vor der Türe sitzen“ Übungen und gehen viel in den Garten. Das ist auch toll, aber ich möchte doch gern auch weitergehen und mich bewegen und alles erforschen. Frauchen sagt jeden Tag ein paar Meter mehr sind ganz wunderbar und ich soll mich nicht so unter Druck setzen. Ist doch aber logisch, dass ich das mache, ich will Frauchen ja auch nicht enttäuschen. Nachdem wir jetzt so lange geübt haben schaffe ich mittlerweile so 5-10 Minuten Spaziergänge auf der Straße. Das ist total spannend! Vielleicht gehe ich ja bald noch weiter und immer weiter und will gar nicht mehr aufhören zu laufen….jedenfalls redet Frauchen mir das ein und sagt immer irgendwann werde ich ein Forrest Gump sein. Kennt Ihr den?
Wir üben auch so komische Sachen wie Sitz, Bleib und Platz. Sitz kann ich schon richtig toll, die anderen beiden verwirren mich immer und dann mach ich alles falsch. Ist aber gar nicht schlimm. Frauchen schimpft deswegen nicht (das macht sie nur wenn ich die komische Pflanze im Wohnzimmer ausgraben will oder mit irgendeinem Karton Chaos veranstalte).
Hin und wieder kriegen wir auch Besuch, das klappt auch schon ganz gut. Am Anfang habe ich alle immer ganz lange angebellt, mittlerweile nur noch wenn die Klingel anschlägt und dann bin ich ruhig und sitze artig bei Frauchen. Wenn der Besuch mir dann noch Leckerchen gibt, sind wir fast schon sowas wie Freunde.
Beim Tierarzt war ich auch schon. Frauchen hat mich mal durchchecken lassen, weil ich mich immer so kratze. Der nette Doktor meinte aber, das könnte am Futter liegen und jetzt bekomme ich ein anderes. Das schmeckt mir auch ziemlich gut und ich bin immer ganz nervös, wenn Frauchen sagt „So, jetzt gibt es Frühstück“…oder auch Abendessen.
Was soll ich abschließend sagen? Auch wenn zwischen Frauchen und mir noch nicht alles perfekt ist und wir bestimmt noch ganz lange und viel an uns zu arbeiten haben, so wird es doch jeden Tag besser und ich bin heilfroh, dass ich auf meinem Bild vom Adoptionsgesuch süß genug geguckt habe und sofort Frauchens Herz erobern konnte.
Das ganze Schreiben hat mich müde gemacht und deshalb muss ich jetzt erstmal ein Schläfchen halten, bis es wieder was zu essen gibt oder Frauchen „Nalú, Spielzeit“ ruft.
Drückt alle die Daumen, dass noch ganz viele von meinem Kumpels aus dem Adoptionscenter bald genauso viel Glück haben wie ich und in einem schönen Zuhause landen – verdient haben es alle!
Bis bald mal wieder,
Euer Nalú (und Frauchen, die ich nicht auf’s Bild lassen wollte)
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