Mia
Manchmal muss man nicht suchen, um zu finden…..
Ich sah Mia das erste Mal in der Dogsouls-Facebook Gruppe, direkt als sie bei Casa Lui ankam. Ich schaute, wie jeden Tag, nach meiner Büroarbeit und vor dem Mittagsspaziergang mit meiner Meute, was es so neues gab in der Facebook Community.
Ich sah Mias Bilder, laß den Text…..sah einen sehr alten, blinden, kranken Hund….las das sie zum Sterben in einem Waldstück ausgesetzt wurde, wie Müll!
Mir zerriss es das Herz!!! Jeden Tag sehe ich arme Seelen die Hilfe brauchen, aber manche Schicksale treffen mich ganz tief mitten ins Herz. Mia ging mir nicht mehr aus dem Kopf, ich träumte sogar von ihr…und ich wusste genau was das bedeutet: Ich musste sie zu uns holen!
Aber einen siebten Hund??? Einen so alten Hund??? Einen gehandicapten Hund??? Wird sie überhaupt transportfähig sein???
Ok…die meisten meiner Hunde waren nicht geplant, aber bei Hund Nummer sieben sollte man sich das doch gut überlegen. Naja….lange überlegt habe ich nicht wirklich, ich habe einen Tag später Carmen nach mehr Infos zu Mia gefragt, da war mir schon klar das ich sie unbedingt zu uns holen möchte!
Mia hatte schwere Hautprobleme und war viel zu dünn…dazu kam ihr hohes Alter von mindestens 14 Jahren, ein schwer entzündetes, weit in der Augenhöhle liegendes Auge, Leberprobleme, wenig Hörvermögen und ihre Blindheit.
Es war relativ schnell klar das sie den langen Transport mit dem Auto nicht unbeschadet überstehen würde, also planten die Mädels von Dogsouls sie mit dem Flugzeug nach Deutschland zu bringen.
Für den Flug wurde gesammelt und ich möchte mich hier nochmals von Herzen bei all den lieben Menschen bedanken die damals gespendet haben, damit Mia zu uns kommen konnte.
Es vergingen noch einige Wochen bis Mia in den Flieger steigen konnte. In dieser Zeit schickte die liebe Alina mir Bilder, Videos und Neuigkeiten…wir schrieben fast täglich. Vielen Dank nochmal dafür Alina!
Ende September sollte es dann endlich so weit sein. Die liebe Silke brachte Mia auf ihrer Rückreise von Rumänien mit. Danke auch dir nochmal von ganzem Herzen, Silke!
Mia war von Anfang an sehr aufgeschlossen, hatte vor nichts Angst und erkundete trotz ihrer Handicaps mutig die Wohnung und den Garten.
Unsere anderen Hunden sahen sich Mia kritisch aus der Ferne an… Niño und Furby knurrten wenn sie ihnen zu nahe kam. Durch ihre Handicaps bewegte sie sich anders und damit umzugehen mussten meine Hunde erst lernen. Mit viel Hilfe und Management im Rudel und einem klaren Statement meinerseits, nämlich das Mia unter meinem persönlichen Schutz steht, klappte es mit dem Rudel von Woche zu Woche besser.
Mia war nur leider vom ersten Tag an schon sehr, sehr krank. Sie hatte schweren blutigen Durchfall, bekam drei Tage später auch hohes Fieber und fraß kaum noch.
Die niederschmetternde Diagnose: Giardien, Bandwurm und Babesiose.
Dazu kam auch noch das Mammatumore festgestellt wurden.
Wichtig war nun aber erstmal das wir die Babesiose behandeln, denn sonst war klar sie würde sterben. Als meine Tierärztin ihr die erste Spritze Carbesia gegen die Babesiose gab, standen sie Chancen 50:50 das sie das überlebt. Aber die Behandlung war Mias absolut einzige Chance, unbehandelt verläuft eine Babesiose immer tödlich.
Ein Tag später war ihr Zustand so dramatisch das wir der Überzeugung waren sie stirbt in der Nacht. Sie schlief einen komatösen Schlaf, wollte nicht angefasst werden, fraß und trank nicht mehr. Wir waren am Boden zerstört!
Die ganze Nacht war ich wach, saß immer wieder bei ihr, habe die Temperatur gemessen, ihre Atmung kontrolliert und ihr immer wieder Wasser angeboten.
In den frühen Morgenstunden dann plötzlich stand sie auf, streckte und schüttelte sich, trank eine Menge Wasser und tapselte durch die Wohnung. Als ich nochmals ihre Temperatur kontrollierte, traute ich meinen Augen nicht und musste vor Freude weinen. Sie hatte kein Fieber mehr!
Ich brachte sie in den Garten und dort machte sie Pipi und schnüffelte herum, als wäre nichts gewesen.
Von da an ging es dann bergauf, zwar nur langsam, da wir noch über 5 Wochen mit den Giardien zu kämpfen hatten, aber nach der 2. Spritze Carbesia (die sie diesmal ohne Nebenwirkungen vertrug) hatten wir zumindest die Babesiose besiegt!
Nachdem wir dann auch endlich die Giardien und den Bandwurm los waren, konnte Mias Leben richtig beginnen.
Eine OP an den Mammatumoren, sowie eine Kastration hätte sie nicht mehr überlebt. Wir haben uns im Bezug darauf die Meinungen von drei verschiedenen Tierärzten eingeholt und alle waren unserer Meinung: Das schafft sie nicht mehr! Also war nun unsere Aufgabe ihr das restliche Leben, egal wie kurz oder lange es noch sein sollte, so schön wie möglich zu machen.
Mia wurde in Rumänien auf ca. 14 Jahre geschätzt….zwei Tierärzte und ich waren uns aber sehr sicher das sie mindestens schon 15 oder 16 Jahre alt war als sie hier ankam.
Trotz ihres hohen Alters, ihren Behinderungen und ihren überstandenen Erkrankungen ist Mia das erste Jahr noch viel mit mir und dem Rudel unterwegs gewesen. Sie ist zum Teil noch 1,5 Stunden mit uns spazieren gegangen. Und sogar im Winterurlaub in Österreich war sie mit uns.
Seit ca. 4 Monaten baut sie nun in kleinen Schritten immer mehr ab, so das wir nun, mit mittlerweile fast 17 oder 18 Jahren, an dem Punkt sind an dem Mia den Weg über die Regenbogenbrücke antritt…..
Letzte Woche wurde bei einem Ultraschall festgestellt das ihr kleiner Körper voller Krebs ist.
Wie lange uns noch bleibt, wissen wir nicht….es können Tage oder auch Wochen sein, aber die nächste Zeit wird definitiv eine Zeit des Abschieds.
Mia ist ein großartiger kleiner Hund und wir lieben sie aus der Tiefe unseres Herzens.
Die wundervollen Erinnerungen an sie bleiben für immer und glaubt mir, das sind eine Menge!
Danke an Carmen, Silke, Melanie und Alina für die coolste Omi EVER und das ihr es möglich gemacht habt das Mia diese Zeit bei uns verbringen durfte. Wir sind dankbar für jeden einzelnen Tag!
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