Tommy
Tommy ist jetzt etwas mehr als 2 Wochen bei uns.
Er ist ganz und gar angekommen. Ich denke, es freut und bestätigt euch ein wenig zu hören, wie es geht.
Tommy ist haargenau der liebenswerte Bär, den Ihr beschrieben habt. Er hat ein Zuhause ersehnt und damit so viele Jahre durchgehalten. Das zeigt Stärke und Treue zu sich selbst. Tommy hat alles erobert und gelernt, was in einem Zuhause wichtig ist: Er kennt alle Rhythmen von Futter, Spazierzeiten, Vorbereitungen von Weggehen, das problemlos möglich ist. Er hat gelernt, dass Markieren im Haus zur 1. Aneignung des Raumes für ihn dazu gehört, für mich weniger, ich muss Nein sagen und dann weiß er das. Es geschieht nie ein 2. Mal.
Dann hat er den Innenhof und Teile des Hauses entdeckt und auf seine Weise besitzt er sie. Wenn ich im Haus bin, nimmt er das Körbchen im Flur, wenn ich weggehe oder länger irgendwo sonst im Haus oder Garten arbeite, nimmt er das Körbchen unterm Gartentisch in der überdeckten Toreinfahrt. Das mag er auch sehr. Dort wartet er auf mich, dass ich heimkomme. Ich kann ruhig weggehen. Er macht kein Theater, kennt das schon und weiß, dass ich zurückkomme.
Er entwickelt neue Seiten, z. B. einen wahren Bärentanz, wenn er Geschirr und Leine sieht oder dass ich Wanderschuhe und Anorak anziehe. Unheimlich, wie wendig und tanzend der kleine Bär sich bewegen kann. Er liebt noch immer das Ausstrecken auf dem Teppich, vielleicht hatte er dazu wenig Gelegenheit. Unterwegs, wir gehen täglich 2x so insgesamt ca 10-12 km geht er gut an der Leine. Nur schnell und laut vorbeirasende Räder, Motorräder oder Auto erschrecken ihn. Ich muss ihn dann gut festhalten. Er ist ziemlich stark, Eure Empfehlung des Sicherheitsgeschirrs ist ganz wichtig. Einmal hat er einen Handwerker, der aggressiv ins Haus kam und meine Warnung vor dem neuen Hund nicht hören wollte, gezwickt. Er ging zu aggressiv und mich abhängend durch den Hof. Der Mann war noch nie bei uns und ich fand ihn auch schwer zu nehmen. Ich nehme es Tommy nicht übel. Vielleicht wollte er auch mich schützen. Ich denke, er hatte bei dem aggressiven Vorgehen vielleicht auch böse Erinnerungen. Ich weiß ja nichts über seine Vorzeit. Wir wissen sein Geburtsdatum und sonst wenig, wie und wo und wann er von wem eingefangen wurde.
Mich wundert insgesamt, dass er so lange unvermittelt blieb. Mir ist er ein Geschenk und ich bin froh, dass ich ihn finden konnte. Vielleicht noch einen Hinweis: Ich hatte vor seiner Ankunft bei uns nie gesehen, dass er auch Beine hat. Seine gepunkteten Füße sind doch zu schön (Er hat „pünktliche“ Füße, sagt meine finnische Freundin). Ich hab auch nur auf einem Video sein Verhalten gegenüber anderen Hunden sehen können. Das sind aber wichtige Entscheidungskriterien, obwohl eure Beschreibungen sehr treffend und realistisch und nicht geschönt sind.
Was er noch nicht kann, ist: Sitz und Platz. Da er nicht bestechlich ist, keine Leckerlis mag und nimmt und kein Spielzeug kennt (nur meine Coronamaske, die ich nach dem Heimkommen wasche, möchte er verschleppen und vielleicht vergraben), muß ich noch etwas üben, damit er an einem Ort bleibt, wenn etwas ist. Wir haben Zeit.
Carmen, ich danke Euch für Euren Einsatz für die Hunde aus Rumänien. Jeder ist es wert. Auch der Vermittlungsmodus und die Organisaton des Transportes sind hervorragend gut und vertrauenswürdig. Die Hunde stehen halt an erster Stelle. Das gefällt mir. Ich würde gerne mit meinen Notizen der ersten 14 Tage und den vielen Fotos auf dem Handy ein kleines Leporello gestalten, etwa so: Die ersten 14 Tage im neuen Zuhause o. Ä., aber ich muss noch das Ausdrucken meiner Fotos lernen.
Liebe Grüße an das ganze Team
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